Im Zuge ihres sechsmonatigen Auslandsaufenthalt in Südafrika hatte Charlotte die Möglichkeit das Leben vor Ort genauer kennenzulernen und berichtet nun von ihren Erfahrungen.
Meine 6 aufregenden Monate in Kapstadt
Nun ist es Zeit für mich auf ein halbes Jahr voller Erlebnisse und Abenteuer zurückzublicken. Knapp zwei Jahre ist es nun her, dass ich mit einem großen Koffer und viel Erwartungen den Flieger nach Südafrika bestieg, um dort bei einer Gastfamilie das Leben von einer anderen Seite kennen zu lernen.
Ich werde auch heute noch häufig gefragt: „Warum gerade Südafrika? Warum nicht USA oder Kanada?“. Eigentlich hatte ich hierfür nie eine passable Antwort parat; ich wollte einfach mal was komplett anderes ausprobieren, was ich im Nachhinein nicht eine Sekunde bereut habe.
Klar war es für mich am Anfang echt schwierig mich an den Lebensstandard zu gewöhnen …
Die für mich nicht gekannte Armut in weiten Teilen der Bevölkerung traf mich von Beginn an mit aller Wucht. Meine „host family“ (=Gastfamilie) lebte auf engstem Raum, der Mangel an Wasser war allgegenwärtig und die hohe Kriminalitätsrate war förmlich mit den Händen zu greifen. Dennoch war ich von einer umwerfenden Gastfreundschaft umgeben, das einfache Essen war liebevoll zubereitet und der Redefluss bei Tisch war unglaublich. Von der ersten Stunde an hatte ich das Gefühl willkommen zu sein und das die Menschen ein wirkliches Interesse an mir hatten.
Nach der ersten aufregenden Woche betrat ich meine neue Schule; getrennt nach Jungen und Mädchen stehend, lauschte ich mit wunderschönen Blick auf den berühmten Tafelberg in meiner Schuluniform den Worten des Schulleiters und versuchte mich im Klassenverbund zu Recht zu finden. Der Unterricht dauerte bis in den späten Nachmittag, häufig stand Sport am Ende auf dem Stundenplan, wie z.B. Rugby oder Netball.
Die Freizeit verbrachte ich zusammen mit einer Gruppe aus einheimischen Jugendlichen und Gastschüler*innen verschiedener Länder. Wir haben Kapstadt auf eigene Faust erkundet und viel Zeit am Strand beim Surfen verbracht oder einfach die sicherlich schönsten Sonnenuntergänge der Welt beobachtet.
Natürlich hatte ich auch die Gelegenheit südafrikanische Märkte in all ihren bunten Farben zu erkunden und konnte an einer einwöchigen Safari teilnehmen, deren Eindrücke in die Natur mich heute noch begeistern.
Neben all den Freizeitaktivitäten hatte ich zudem durch Zufall die Chance mich regelmäßig sozial zu engagieren. Ich habe einmal pro Woche ein Freizeitprogramm mit Straßenkindern gestaltet, was eine Erfahrung fürs Leben ist. Die Begegnungen mit den Kleinen treiben mir heute noch manchmal eine kleine Träne der Rührung in die Augen.
Im Nachhinein kann ich von spannenden Geschichten und dem intensiven Austausch mit verschiedenen Kulturen erzählen, die sich in Südafrika vereinen; aber natürlich auch von den Herausforderungen, die es zu bewältigen gab; angefangen von fehlender Sim Karte, Sprachproblemen bis zum Diebstahl meines Handys und dem anschließenden Besuch auf einer Polizeiwache… Aber wenn es eins ist, was ich von dem halben Jahr persönlich mitgenommen habe, ist es, dass man auch die schlechten Erfahrungen als Gute ansehen sollte!
Was bleibt sind die Erinnerungen.
Charlotte Pape, Jahrgang 13
Bildquellen: Charlotte Pape
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