… und warum ich jedem empfehlen würde mindestens einmal im Leben einen Selbstverteidigungskurs mitzumachen!
Bei mir ist das noch gar nicht so lange her. Genauer gesagt: im Oktober. Denn da habe ich das erste Mal an einem Wendo-Kurs für Frauen teilgenommen und ich kann euch sagen: es hat sich gelohnt!
Im Rahmen der Aktion „21 Tage Zivilcourage“ der Hansestadt Buxtehude wurden viele interessante Projekte rund um das Thema Zivilcourage und zur Förderung eines bessern gesellschaftlichen Miteinanders angeboten. Darunter eben auch ein Wendo-Kurs für Frauen.
Wenn ihr euch jetzt fragt: „Wendo? – Ist das etwa eine neue Kampfsportart?“ dann seid ihr nicht die einzigen, die von diesem Begriff noch nichts gehört haben. Mir ging es am Anfang nämlich ganz genau so. Nun habe ich den Kurs hinter mir und kann meine Erfahrungen mit euch teilen.
Wendo ist nämlich KEINE Kampfsportart, sondern bezeichnet die Selbst-Behauptung und Selbst-Verteidigung von Frauen. Das unterscheidende Merkmal zu anderen Selbstverteidigungskursen ist, dass Wendo gezielt VON Frauen* FÜR Frauen* entwickelt wurde. Das heißt auch eine gesellschaftskritischere Perspektive bezüglich mancher Probleme anzunehmen, wie zum Beispiel das Thema „Gewalt an Frauen“ nicht als individuelles Problem zu verstehen, sondern als strukturelles und gesellschaftliches Problem zu betrachten. Die zentralen Themen bei Wendo-Kursen sind die alltäglich erlebten Grenzüberschreitungen gegenüber Frauen und Mädchen. In dem Kurs geht es darum seine eigenen Grenzen wahrzunehmen und auch zum Ausdruck zu bringen. Die erlernten Techniken sollen dabei helfen sich selbst zu behaupten, d. h. mit Worten, Stimme und mit der Körperhaltung seine Grenzen zum Ausdruck zu bringen und sich selbst zu schützen. Ein weiterer Aspekt ist die Selbstverteidigung, wobei es darum geht sich körperlich mit Händen, Armen, Beinen oder sogar mit Gegenständen zu wehren. Gewaltanwendungen sollte jedoch nie der erste Schritt sein, sondern nur in Notsituationen angewandt werden.
In dem siebenstündigen Kurs (inklusive Pausen) haben wir viele verschiedene Techniken gelernt und auch sonst die ein oder anderen ganz nützlichen Infos mit auf den Weg bekommen. Außerdem war die Verknüpfung mit Theorie und Praxis sehr sinnvoll gemacht, sodass man sofort nachdem eine Technik theoretisch erklärt oder vorgemacht wurde die Möglichkeit hatte diese selbst auszuprobieren. Unter anderem haben wir verschiedenen Abwehrhaltungen besprochen und diese anschließend geübt. Dabei ist es wichtig, die Abwehrbewegungen immer vom Körper weg durchzuführen und stets einen festen Stand zu haben, sodass man nicht so schnell das Gleichgewicht verliert. Zwischendurch gab es auch die Möglichkeit sich gegenseitig über Erlebnisse, Techniken, etc. auszutauschen oder zusammen Lösungen zu erarbeiten. Bei Gruppenarbeiten bestand für jeden die Möglichkeit in bestimmte Rollen hineinzuschlüpfen und sich selbst auszuprobieren.
Von mir persönlich kann ich nur sagen, dass mir der Wendo-Kurs sehr viel Spaß gemacht und viele neue Erkenntnisse gebracht hat. Besonders hilfreich war es Situationen nachzuspielen, in denen ich selber bisher noch nicht gewesen bin, um zu schauen, wie ich mich in der jeweiligen Situation verhalten hätte und Tipps zu bekommen. Falls diese Situation mal eintreffen sollte, wüsste ich, wie ich mich verhalten könnte. Ebenso war es aber auch hilfreich sich mit den anderen Teilnehmerinnen über Erfahrungen auszutauschen. Deshalb würde ich jedem empfehlen an einem Wendo-Kurs teilzunehmen.
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