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So tickt die Süd – eine Schülerzeitung

Das Leben einer Frau in der heutigen Gesellschaft

Ein Artikel von Emma F. und Jule S.

Disclaimer: Wir benutzen in diesem Artikel das Wort Frauen, meinen aber natürlich alle Personen, die weiblich gelesen werden.

Obwohl viele Männer, aber auch Frauen, denken das Sexismus nicht mehr ein Teil dieser Gesellschaft ist, gibt es immer noch viele Bereiche des Alltags, in denen Frauen benachteiligt, diskriminiert, belästigt und/oder bevormundet werden.

Aussehen

Von Frauen wird oft erwartet sich „feminin“ zu kleiden, am besten mit viel Ausschnitt und kurzen Röcken. Doch ja nicht zu viel Ausschnitt, weil dann würde sie es zu stark „versuchen“ und danach fragen. Sie darf auch niemals einfach einen Hoodie mit Jogginghose tragen, weil dann würde sie sich ja gehen lassen und sie wäre dann nicht mehr attraktiv. Eine Frau, die einen Partner hat, muss zwar attraktiv für ihren Partner bleiben, aber nicht zu attraktiv, denn dann könnten ja andere Männer auf sie aufmerksam werden. Zu viel Make Up ist auch ein absolutes No Go, sie würde sich dann zu viel Mühe geben und sähe „fake “ aus.  Aber wenn sie mal kein Make-up trägt und vielleicht sogar einen Pickel im Gesicht hat oder auch nur Augenringe, dann sei sie unhygienisch und würde sich nicht um sich selbst kümmern. Die Haare dürfen nie fettig sein und müssen immer perfekt frisiert sein, aber Haare an anderen Körperstellen, wie an den Achseln, an den Armen und Beinen oder im Intimbereich müssen rasiert werden, alles andere sei ja unhygienisch. Denn Haare am Körper einer Frau sind natürlich unnatürlich und unattraktiv.

Unnötige Sexualisierung

Frauen

Dass in Filmen die weiblichen Hauptpersonen oft sexualisiert werden, ist uns, glaub ich, allen bekannt. Man muss ja nur mal an Harley Quinn aus Suicide Squad denken oder an Black Widow aus dem Marvel Universe. Sie werden immer mit hautengen Klamotten und tiefen Ausschnitt dargestellt, obwohl zum Beispiel der Ausschnitt eher kontraproduktiv ist beim Kämpfen.

Aber auch im Alltag ist es mittlerweile normal sexualisiert zu werden. Sogar schon bei alltäglichen Dingen wie eine Banane essen oder sich einen Zopf machen. Immer öfter hört man dann Sprüche wie „Woran die wohl gerade denkt“ oder „Ich wünschte, ich wäre die Banane“

Kinder

Doch nicht nur Frauen betrifft die Sexualisierung, auch Kinder werden oft schon als Babys in Geschlechterrollen reingezwängt, die nur so voller Klischees triefen. Zum Beispiel gibt es für Mädchen Bodys oder Shirts mit der Aufschrift „Daddys Little Princess“ oder „Sorry Jungs, ich darf keine Dates haben (sagt Papa)“, doch auf Bodys oder T-Shirts für Jungs steht dann sowas drauf wie zum Beispiel: „Papas kleiner Frauenheld“ oder „Mädels hier bin ich“. Ich glaub ich muss gar nicht erst erklären wie sexistisch und sexualisierend solche Klamotten sind.

Sexuelle Belästigung

Fast alle Frauen (99,1% aller Frauen) erleben mindestens einmal in ihrem Leben sexuelle Belästigung. Doch anstatt den Täter zu beschuldigen und vielleicht sogar zur Rechenschaft ziehen, werden oft die Frauen selbst beschuldigt. Wissenschaftler sprechen bei diesem Phänomen von „Victim Blaming“ (auf Deutsch „Opfer Beschuldigung“). Oft hören Betroffene solche Aussagen/ Fragen wie „selber schuld, wenn du so rausgehst“ oder „was hattest du denn an, als du sexuell belästigt/ vergewaltigt wurdest?“.

Arbeitswelt

In der Arbeitswelt werden Frauen auch oft benachteiligt, denn manchmal verdienen sie weniger als ihre männlichen Kollegen und oft ist das Gehalt in den Gebieten, wo hauptsächlich Männer arbeiten höher, als in den Bereichen, in denen am meisten Frauen arbeiten.

Oft arbeiten Frauen auch in Teilzeit und unterbrechen ihre Berufstätigkeit, um sich um die Familie zu kümmern. Auch bei Elternzeit wird von Frauen erwartet, dass sie länger zu Hause bleiben als die Männer, da diese ja arbeiten sollen.

Wenn jedoch eine Frau aufhört zu arbeiten, um sich Vollzeit um ihr Kind zu kümmern, wird ihr oft gesagt, dass sie ja antifeministisch und nicht selbstständig sei. Wenn sie jedoch nach der Elternzeit sofort arbeiten geht, sei sie eine schlechte Mutter und würde ihr Kind vernachlässigen. Wenn jedoch ein Mann in Elternzeit geht, wird er immer bejubelt und befürwortet.             

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Leben einer Frau heute natürlich viel besser als vor 50 Jahren ist und sie mehr Rechte hat, jedoch gibt es immer noch viele Vorurteile, Nachteile und Klischees, die wir schleunigst abschaffen sollten.

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