Ein Artikel von Johanna, Emily und Linda.
Wie ihr mittlerweile bestimmt alle wisst, haben wir seit Anfang des Schuljahres einen neuen Schulleiter an unserer Schule: Herrn Heineken. Wir durften ihn in einer unserer Mittagspause interviewen und können euch jetzt über die Dinge, die ihm wichtig sind, die Aufgaben eines Schulleiters, seinen Lieblingsplatz hier und vieles mehr berichten.
Johanna: Hallo Herr Heineken, erstmal vielen Dank für Ihre Zeit. In einigen Klassen haben Sie sich und Ihre Pläne mit der Schule schon vorgestellt, aber um dies nochmal schriftlich festzuhalten, haben wir noch einige Fragen an Sie.
Herr Heineken: Hallo, ja in den oberen Jahrgängen war ich schon zu Besuch und bei den restlichen Klassen habe ich auf jeden Fall vor auch noch vorbeizuschauen.
Johanna: Gut, dann starten wir mit der ersten Frage an Sie. Welche Ziele und Projekte verfolgen Sie an unserer Schule?
Herr Heineken: Also, je länger ich jetzt hier bin, desto wichtiger wird es mir, die Schule erstmal wieder in eine Einheit zu bringen. Wir wollen gemeinsame Feste feiern und Veranstaltungen erleben, damit das Gefühl der Gemeinschaft wieder aufkommt. Das ist nämlichen durch die Kohortentrennung und den Distanzunterricht verloren gegangen. Dafür war der Flashmob eine erste Veranstaltung, die helfen sollte. In diesem Prozess möchte ich dann auch, dass wir uns alle zusammen nochmal die Fragen stellen, wo wir eigentlich hinmöchten, was uns ausmacht und warum wir hier sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich die Digitalisierung. Durch Corona wurden wir alle damit konfrontiert, die Schule über das Internet zu führen. Auch, wenn das nur aus der Not heraus entstanden ist, sind meiner Meinung nach ganz viele positive Dinge dadurch passiert. Schüler*innen haben viel eigenverantwortlicher gearbeitet, ihr habt gelernt über das Internet zu kommunizieren, ihr bekamt mehr individuelle Rückmeldungen von Lehrer*innen und so weiter. So geschahen viele gute Dinge, die im normalen Unterricht eigentlich nicht stattfinden. Kann man nicht also auch einige dieser Dinge nutzbar machen? Ich meine deshalb nicht, dass ich überall Computer haben möchte, sondern viel mehr, dass unsere Schule schaut, an welchen Stellen die Arbeit am Computer sinnvoller ist. Denn jetzt sitzen alle wieder im Klassenraum mit 30 anderen Leuten und das Individuelle geht ein Stück weit verloren. Die Computer könnten helfen jeden Schüler*in besser zu fördern und beim Lernen zu unterstützen.
Emily: Ok, vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Wir sind gespannt in welchem Umfang und wie schnell diese Ziele verwirklicht werden. Wie sind Sie denn überhaupt auf unsere Schule aufmerksam geworden und was hat Sie hierhergebracht?
Herr Heineken: Ich muss sagen, das ist ein Zufall gewesen, weil ich mich vor meiner Zeit im Ausland über jemanden, den ich in Buxtehude kannte, interessiert hatte für die Schulleitung an der Halepaghen-Schule. Ich hatte mir die Schule dann auch angeschaut, aber habe mich dann nicht für die Stelle beworben, weil ich ins Ausland gegangen bin. Am Ende meiner Dienstzeit im Ausland war dann die Stelle an dieser Schule ausgeschrieben. Das habe ich mit meiner Familie dann als Zeichen gesehen, weil wir hier doch sowieso hinwollten. Und dann fand ich das Motto ,,Schule in Bewegung“ sehr ansprechend. Es wurde mir das Gefühl gegeben, als wenn sich diese Schule entwickeln möchte und das stimmt ja mit meinen sehr ernstgemeinten Zielen überein. Das hat für mich also gepasst.
Johanna: Wie gefällt es Ihnen denn bisher an unserer Schule?
Herr Heineken: Super. Mir gefällt es hier sehr gut. Wir haben ein sehr offenes Lehrerkollegium und ganz lernwillige und leistungsbereite Schülerinnen und Schüler. Das, was ich so an Unterricht sehe, ist hier eine tolle Lernatmosphäre und trotz aller Umstände gehen hier alle sehr wertschätzend und freundlich miteinander um. Was ich natürlich auch sehe ist, dass der bauliche Zustand des Gebäudes ausbaufähig ist und dass die Schulhöfe in einem Zustand sind, den man sich anders wünscht. Ich sehe da also noch großes Entwicklungspotenzial, weil das mir noch zu lieblos und zu wenig ansprechend ist. Diese Schule soll einladend sein und zu dem positiven Schulklima passen, das hier herrscht.
Emily: Na das hört sich ja im Großen und Ganzen sehr positiv an. Und eine Frage, die sich wahrscheinlich schon viele Schüler*innen gestellt haben, wie sieht so Ihr Arbeitsalltag als Schulleiter aus?
Herr Heineken: Grundsätzlich ist es ja so, dass der Schulleiter die Gesamtverantwortung für die Schule trägt und darauf achtet, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Das fängt bei eurem Unterricht an, dass der nach Planung stattfindet und auch der richtige Inhalt gelehrt wird und endet bei den Prüfungen, die ich abnehmen muss. Dafür gehe ich gerade zum Beispiel viel in den Unterricht und gucke mir meine Kolleginnen und Kollegen an, lerne dabei die Schüler*innen kennen und verschaffe mir ein Bild davon, was das für eine Schule ist. Man kann also sagen, dass ich dafür verantwortlich bin, dass der Laden läuft. Das hat viel mit der Verwaltung zu tun, aber auch natürlich mit der Schulentwicklung, die wir eben schon angesprochen haben. Dafür benötige ich natürlich auch Hilfe vom Sekretariat und der erweiterten Schulleitung.
Linda: Ist Ihre jetzige Arbeit denn ähnlich zu der, die Sie in China ausgeübt haben?
Herr Heineken: Da sind natürlich Teile dabei, die gleich sind, aber in China war ich noch ein bisschen mehr Manager, weil das Gymnasium aus Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule und Nachmittagsbetreuung bestand. Da waren also viel mehr Abteilungen, die jeweils auch immer einen Abteilungsleiter hatte, aber dennoch saß ich als Schulleiter immer nochmal da drüber.
Linda: Können Sie denn auch die Chinesische Sprache schreiben oder sprechen?
Herr Heineken: Weder noch. Ich kann ein bisschen Alltagschinesisch, aber sonst ist das wirklich eine sehr schwere Sprache.
Emily: Und wie haben Sie sich dann verständigt?
Herr Heineken: Also in der Schule wird dort sowieso Deutsch gesprochen und im restlichen Alltag habe ich dann Englisch geredet. Wie gesagt, Essen bestellen oder Taxi fahren ging auch auf Chinesisch, aber die längeren Unterhaltungen waren alle auf Englisch.
Emily: Als letztes haben wir noch eine kleine Spaßfrage und zwar, haben Sie schon einen Lieblingsort an unserer Schule?
Herr Heineken: Ich finde unsere kleine Teeküche hier sehr toll, weil man da ungezwungen ins Gespräch kommen kann und ansonsten mag ich eigentlich die Aula ganz gerne, weil die vom Standard her neu ist und für mich so ein bisschen einen Ausblick darauf gibt, wie die Schule nach Ausbau und Renovierung sein könnte. Außerdem werden auch da wieder viele Gespräche geführt, wie zum Beispiel die Schülerratssitzung oder Gesamtkonferenzen. Also ich mag eigentlich die Orte, wo man entweder eins zu eins ins Gespräch kommt oder, wo alle miteinander sprechen.
Emily: Ok, dann vielen Dank für Ihre Zeit. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit Ihnen und sind gespannt.
Herr Heineken: Ok, schön. Dann bin ich gespannt auf den Artikel.
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