Ein Artikel geschrieben von Jule S. und Emma F.
Was versteht man unter einer Toxischen Beziehung?
Man spricht von einer toxischen Beziehung, wenn einer der Partner*innen psychische und/oder körperliche Gewalt von dem*der anderen in der Beziehung erfährt.
Was in Filmen oft romantisch dargestellt wird, wäre im echten Leben echt creepy.
Die typischen Beispiele für Filme mit toxischen Beziehungen sind Fifty Shades of Grey, Twilight, die After-Reihe und Kissing Booth.
Meistens laufen die Filme oder Filmreihen ähnlich ab. Das „Good Girl“ trifft auf den „Bad Boy“. Am Anfang will der Typ nichts vor ihr, doch irgendwann kommen sie zusammen. Er verletzt sie und sie trennt sich von ihm. Er entschuldigt sich bei ihr und sie verzeiht ihm sofort, egal wie groß der Verrat war.
Der Bad Boy und das Good Girl
Der typische Bad Boy sieht meistens gut aus, hat ein kleines Alkohol- und Aggressionsproblem, eine traumatische Kindheit oder Vergangenheit und ist erfolgreich bei den Frauen.
Das typische Good Girl ist das genaue Gegenteil vom Bad Boy. Sie sollen eine durchschnittliche Frauenfigur verkörpern, ist noch sehr unerfahren in fast allen Dingen (Alkohol, Sex.…), tollpatschig, unauffällig und sie sind „anders als andere Mädchen“.
Im Zimmer des Mädchens unangemeldet auftauchen
In vielen Filmen wird es als ganz normal und romantisch dargestellt, wenn der Typ UNANGEMELDET im Zimmer des Mädchens auftaucht und sie beobachtet. In Twilight geht es sogar soweit das Edward Bella ohne ihr Wissen beim Schlafen beobachtet. Im echten Leben würde das als Stalking und Hausfriedensbruch gelten und nicht als mega romantisch gesehen werden.
In After Passion fordert Tessa Hardin sogar auf, aus dem Zimmer zu gehen, weil sie sich gerade umziehen will und er antwortet darauf nur mit „Ich guck dir schon nichts weg“.
„Ich kann ihn ändern“
In fast allen Filmen, in denen toxische Beziehungen romantisch dargestellt werden, kommt mindestens einmal der Satz vom Good Girl „Ich kann ihn ändern“ vor.
Oft versuchen nämlich Freunde und Familie sie von der Beziehung am Anfang abzuhalten, worauf das Good Girl natürlich nicht hört. Doch im Endeffekt ist es nie der Bad Boy, der sich verändert, sondern das Mädchen.
Die Eifersucht
Eine präsente Eigenschaft des Bad Boy ist seine Eifersucht. Er verbietet ihr sich mit Jungs zu treffen, mit denen sie nur gut befreundet ist, da „die ja nur immer das eine wollen“ würden. In Twilight hilft Jacob Bella durch eine starke Depression, als Edward sie im zweiten Teil verlassen hat, damit sie ihr Leben leben kann. Dadurch entsteht eine tiefe Freundschaft der beiden. Doch als Edward im dritten Teil wieder mit ihr zusammenkommt, verbietet er ihr sich mit ihm zu treffen, nur weil Jacob ein Werwolf ist. Auch Tessa darf sich nicht mit ihrem Arbeitskollegen Trevor treffen, weil Trevor ja unsterblich in sie verliebt sei. Ähnliches laufen auch in Fifty Shades of Grey und Kissing Booth ab.
Dem Bad Boy wird verziehen
In jeder der Filmreihen, die wir oben aufgezählt haben, passiert es mindestens einmal, dass der Bad Boy irgendwas anstellt. Sei es eine Wette um ihre Jungfräulichkeit, etwas Riesiges verheimlichen, ohne Grund verlassen, etc… Natürlich wird das Mädchen im ersten Moment sauer auf den Jungen, doch muss er nur einmal angekrochen kommen und sich mit seinem „unwiderstehlichen“ Lächeln entschuldigen, wird ihm sofort verziehen. Doch wenn das Mädchen von einem anderen ohne ihre Zustimmung geküsst wird, braucht es 1000 Entschuldigungen, damit ihr verziehen wird.
Wie beeinflussen toxische Beziehungen in Filmen uns im Leben?
Toxische Beziehungen in Filmen beeinflussen uns in der Art, wie wir denken, wie die „wahre Liebe“ ist. Von klein auf sieht man toxische Beziehungen in Filmen und Serien. Sie zeigen ein Verhalten beider Seiten in der Beziehung, wie oben bereits gesagt, von Gewalt, Stalking und Kontrolle. Dadurch erwarten viele Menschen Dinge in einer Beziehung, die toxisch und nicht gut sind. Die gezeigten Love-Stories führen dazu, dass viele vergessen was Liebe tatsächlich ausmacht und sie sehen nicht, dass das gezeigte toxisch ist. Viele haben auch ein falsches Bild von einer normalen Beziehung.
Wieso mögen wir so etwas?
Natürlich ist der Grund dafür, dass wir solche Filme mögen oder nicht mögen von Person zu Person unterschiedlich, dennoch gibt es ein paar Hauptgründe, die auf die meisten Meinungen zutreffen. Wie der Blog „andysparkles“ und ntv schreiben, werden beispielsweise „normale“ Beziehungen für Zuschauer*innen viel zu langweilig, um es sich anzuschauen. Denn in einer realistischen Darstellung einer Beziehung würde das meiste/ganze Drama wegfallen.
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